Um Neubürgerinnen und Neubürger, aber auch Personen, die schon mal an dem Ort gewohnt haben, weggezogen sind und nun wieder zurückkommen möchten, einen guten Start in die (alte) neue Heimat zu ermöglichen, können Willkommensagenturen unterstützen.
Zielgruppen
Familien: Ein übliches Alter für den Umzug in ländliche Räume liegt bei 30-45 Jahren, also im Alter der Familiengründung. Deshalb werden die meisten Willkommensagenturen auch vor allem von dieser Altersgruppe genutzt. Willkommensagenturen sind oftmals der erste Anlaufpunkt für die Neuzugezogenen. Eine Willkommensagentur sollte demnach die Bedürfnisse ihrer primären Zielgruppe gut kennen und bedienen können (z. B. Arbeitsmarkt, Wohnen, Kindertagesstätten, Schulen, Freizeitmöglichkeiten). Online kann man zum Beispiel die vielfältigen Angebote vorstellen und Foren zum Austausch anbieten.
Inhalte
- Lebensqualität: Ein wichtiges Argument, um in den ländlichen Raum zu ziehen, ist für viele Familien die bessere Lebensqualität.
- Natur: Auch die Natur spielt eine große Rolle. Gerade Rückkehrende und Zuziehende träumen häufig vom Leben „im Grünen“.
- Soziales Miteinander: Die ländlichen Regionen werden sehr häufig mit sozialen Netzwerken und Möglichkeiten zum ehrenamtlichen Engagement verbunden.
Heben Sie deswegen genau diese Vorteile hervor. Informieren Sie aber gleichzeitig über eher „untypische“ Themen wie Bildung, Wirtschaft und Arbeitsplätze, die jedoch wichtig sind, um den Schritt zum Umziehen zu wagen.
Do’s
- Authentizität: Wichtig ist es, die Zielgruppen authentisch anzusprechen. Dabei gilt es, Sprache und Bilder zielgruppengerecht zu wählen. Gleichzeitig sind „echte“ und realistische Bilder besser als gekaufte Werbefotos. Mit Authentizität ist die Chance am höchsten, dass sich die Menschen angesprochen fühlen und dann auch die Angebote in Anspruch nehmen.
- Beitragsmöglichkeiten: Auch Bildergalerien mit Fotos aus der Bevölkerung können hier genutzt werden. So können Alteingesessene mit neuen Bürgerinnen und Bürgern direkt in Kontakt kommen.
- Besonderheiten hervorheben: Viele ländliche Regionen stehen heute im „Wettbewerb“ um Zuziehende. Die lokalen Besonderheiten können hier den Unterschied machen.
- Willkommensmappen: Digital wie analog ist es hilfreich, für Ankommende wichtige Informationen zusammenzutragen und gesammelt zur Verfügung zu stellen. Das unterstreicht das Gefühl, willkommen zu sein.
Don’ts
- Rein digitale Angebote: Was Sie bei allen Möglichkeiten des Digitalen nicht tun sollten, ist rein digitale Angebote zu schaffen. Gerade für das Ankommen und die Integration an einem neuen Ort ist die Verknüpfung von digitalen und analogen Angeboten wichtig.
- Digitale Tools sind ein niedrigschwelliges Angebot für den Erstkontakt. Trotzdem erhöhen Sie den Mehrwert Ihres Angebotes durch Ansprechbarkeit über analoge Anlaufstellen, in denen Fragen geklärt und Kontakte geknüpft werden können.
Beispiele
Ankommen und Zurückkehren finden verstärkt Fokus in der praktischen Projektarbeit:
- Das Projekt Raumpioniere präsentiert das Leben auf dem Land in ihrer romantischen Perspektive auf eine ländliche Idylle und lädt Menschen gezielt ein, ländliche Regionen als Wohnumfeld zu sehen.
- Auch Comeback Elbe-Elster ist eine Willkommensagentur, die vor allem mit regionalen Infos und dem Faktor Authentizität auf potenzielle neue Bürgerinnen und Bürger zugeht.