Wenn neue Einwohnerinnen und Einwohner für IHREN Ort begeistert werden sollen oder frühere Bewohnerinnen und Bewohner, die die Jugend an IHREM Ort verbracht haben und als Rückkehrende gewonnen werden sollen, …
… dann können Sie mit der Herausstellung der Vorzüge Ihres Orts punkten.
Zielgruppe
Die klassischen Zielgruppen der potenziellen Neubürgerinnen und Neubürger in den ländlichen Regionen sind Menschen im Familiengründungsalter sowie Seniorinnen und Senioren:
- Familiengründung: Die Familiengründung ist ein Lebensabschnitt, in dem viele Menschen sich räumlich umorientieren. Meist spielt dabei der Wunsch eine Rolle, dass die Kinder im Grünen aufwachsen sollten.
- Seniorinnen und Senioren: Auch das Renteneintrittsalter ist eine Phase, in der räumliche Neuanfänge noch einmal stärker auftreten.
Beide Gruppen umfassen oftmals Personen, die früher schon mal in der Gegend gewohnt haben und sich eine Rückkehr vorstellen können.
Anwendungsbereiche
Rückkehr und Zuzug sind grundsätzlich Themen, die die meisten ländlichen Regionen betreffen. Das Internet bietet vielfältige Möglichkeiten, um potenzielle neue Bürgerinnen und Bürger anzusprechen mit den Alleinstellungsmerkmalen der eigenen Region.
Damit das gelingen kann, haben viele Regionen ein gezieltes Rückkehr- oder Zuzugsmanagement entwickelt. Dieses kann das Internet nutzen, um Kontakt zu den Zielgruppen aufzunehmen oder auch zu ausgewählten Regionen, in denen die Zielgruppe vermutet wird.
Argumente für ländliche Räume
Mit welchen Argumenten lassen sich die ländlichen Regionen im Allgemeinen gut positionieren?
- Gesellschaftliches Miteinander: Oftmals fallen im Zusammenhang mit ländlichen Orten Sätze wie „Man kennt sich.“ oder „Man hilft sich.“. Die geringeren Einwohnerzahlen und die typischerweise engeren Netzwerke der ländlichen Räume sind attraktiv.
- Identifikation: Es gibt immer wieder Personen, die es nach einer Zeit in der Stadt (z. B. für Studium oder Ausbildung) wieder zurück in die alte Heimat zieht. Diese Menschen sind oft geneigt, in den ländlichen Raum zurückzukommen. Dabei spielen neben den Netzwerken und der Familie auch emotionale Aspekte eine Rolle, wie ein Heimatgefühl, Traditionen oder Erinnerungen.
- Infrastrukturelle Besonderheiten: Natürlich spielt neben allen emotionalen Gründen auch die infrastrukturelle Ausstattung eine Rolle. Zwar mag die Auswahl an Möglichkeiten geringer sein, viele ländliche Gebiete verfügen jedoch trotzdem über interessante Angebote in den Bereichen Wirtschaft, Bildung, soziales Miteinander, Kultur und Freizeit.
Praktische Tipps
- Hybrider Ansatz: Wählen Sie trotz eines digitalen Ansatzes auch analoge Elemente in Ihrem Vorgehen. Die Erstellung einer Willkommensmappe oder die zusätzliche Ansprache potenzieller Rückkehrender über das amtliche Mitteilungsblatt – welches häufig von Familienangehörigen, die in der Region leben weitergegeben wird – kann ein ebenso guter Beitrag zum Geschehen sein.
- Persönliches Beratungsangebot: Die meisten Projekte haben gezeigt, dass zusätzlich zu einem digitalen Beratungsangebot auch die persönliche Ansprache, etwa in Form eines Welcome-Centers, ein wichtiges Element ist, um den Kontakt zu den Menschen aufzubauen.
- Zielgruppenanalyse: Wer die nächsten neuen Einwohnerinnen und Einwohner eines Ortes sein werden, kann man nicht immer genau vorhersehen. Daher ist eine gute Zielgruppenkenntnis von Nöten. So lässt sich auf kommunaler Ebene zum Beispiel auswerten, woher Zuziehende und Rückkehrende kommen und in welchem Lebensabschnitt sie sich dazu entschieden haben.
- Place Branding: Die Personen, die zuziehen, werden allerdings diejenigen sein, die auf Ihren Ort aufmerksam werden. Für ein ansprechendes Place Branding eignen sich digitale Formate besonders – v.a. wenn man nicht nur ehemalige Einwohnerinnen und Einwohner sondern auch Neuzuzüglerinnen und Neuzuzügler gewinnen möchte.
- Werbung: Auch wenn professionelle Werbung zunächst teuer wirkt, kann es ein effektives Mittel sein, um die Zielgruppen zu erreichen. Digitale Werbung sollte durch Printwerbung ergänzt werden.
Beispiele
Es gibt eine Vielzahl an Projekten mit dem Fokus auf den Zuzug neuer und ehemaliger Bürgerinnen und Bürger:
- Das Projekt Comeback Elbe-Elster ein bekanntes Projekt für Rückkehr in Brandenburg. Mit sogenannten „verrückten Fakten“ über die Region soll die Neugier geweckt werden.
- Auch „Heeme fehlste“ ist ein Angebot, dem man schon am Namen erkennt, dass es sich an Rückkehrende richtet. Über die Statements der Zu- und Rückzüglerinnen und -rückzügler werden die Vorteile der Gemeinde Spremberg dargestellt.
- #whereicomefrom ist ein schwedisches Beispiel aus den Sozialen Medien. Es dient als Mulitplikator für Personen, die ihre Heimatverbindung und Rückzugsmotivationen in Bildern darstellen.