Der Arbeitsmarkt ist nach wie vor eines der wichtigsten Argumente für individuelle Mobilitätsentscheidungen: „Welche beruflichen Chancen habe ich beim Bleiben?“, „Sollte ich für einen besseren Job wegziehen?“, „Gibt es bei einer Rückkehr ausreichend berufliche Möglichkeiten?“
Zielgruppe
Zielgruppe sind nahezu alle (künftig) berufstätigen Altersguppen. Die Kenntnis der beruflichen Chancen erhöht die Bindung an den Ort, insbesondere dann, wenn es um die Entscheidung zwischen Bleiben und Wegziehen geht. Eine zielgruppengerechte Ansprache und Bewerbung von Jobmöglichkeiten der verschiedensten wirtschaftlichen Potenziale Ihres Ortes kann somit auch dem Fachkräftemangel gezielt angehen.
Argumente für ländliche Räume
- Unbekannte Potenziale: Lange wurden ländliche Regionen mit dem Bild einer geringeren Wirtschaftskraft und somit weniger Arbeitsplätzen verbunden. Gleichzeitig gibt es aber eine Vielfalt großer Familienunternehmen und internationaler Marktführer, die oftmals als attraktiver Arbeitgeber nicht unbedingt bekannt sind („Hidden Champions“).
- Arbeitsmarktpotenzial: Den vorhandenen Arbeitsmarkt bekannt zu machen und das auch digital zu zeigen, trägt zu einer langfristig stabilen und nachhaltigen Entwicklung in den ländlichen Regionen bei.
Praktische Tipps
- Innovative Ansätze: Auch wenn Sie viel Energie in die Gewinnung regionaler Wirtschaftspartner investieren müssen, innovative Ansätze und lokale Wirtschaft müssen nicht im Widerspruch stehen. Eine digitale Handwerksmesse aus Corona-Zeiten, Experimentierräume und Social-Media-Kampagnen zeigen, dass innovative Ansätze auch zur ländlichen Wirtschaftsstruktur passen.
- Analoge Mappen zu regionalen Arbeitplätzen und Wirtschaftsakteure können gut als Ergänzung zur digitalen Ansprache funktionieren und gehören zum Standardreportoire digitaler Rückkehr-Projekte.
- Sichtbarkeit: „Wer nicht im digitalen Raum sichtbar ist, existiert nicht“ – das mag drastisch klingen. Aber Sichtbarkeit zu schaffen, schon über Google-Einträge oder eine lokale Jobbörse, kann hilfreich sein, um die wirtschaftlichen Potenziale auch zur Stärkung der Ortsbindung zu vermitteln.
- Herausstechende Kampagnen: Eine Kampagne ist teuer und sicherlich keine Dauerlösung. Trotzdem ist sie ein Tool, um mit regionalem Wiedererkennungswert den Arbeitsmarkt nach innen und außen zu platzieren. Wichtig sind dabei die lokalen Spezifika: ein bestimmter Wirtschaftssektor, ein traditionelles Handwerk oder wirtschaftliche Vielfalt.
Beispiele
Für die Platzierung ländlicher Orte als Wirtschaftsstandort gibt es eine Vielzahl an Beispielen:
- Der Experimentierraum im Digitalisierungszentrum der sächsischen Stadt Zeitz werden junge Menschen spielerisch an de regionale Arbeitgeber mit hohem Digitalisierungsgrad herangeführt.
- Das Projekt „Nestbauzentrale“ baute aus der Not der Pandemie heraus eine digitale Jobmesse auf, die sich mithilfe von Virtual Reality auf Betriebe der regionalen Handwerks- und Bauwirtschaft spezialisiert.