Soll ein digitales Angebot entwickelt oder eingeführt werden, bietet es sich an, auch im Entwicklungsprozess schon auf digitale Tools zurückzugreifen, etwa für Befragungen, zur Ermittlung von Medienkompetenzen oder um Einblicke in das Angebot zu bieten. Gleichzeitig erfordert das aber eine besondere Kenntnis der Zielgruppe, um die passenden Kanäle zu wählen.
Zielgruppenerreichung
- Digital erfahrene Zielgruppen: Einige der vorhandenen digitalen Tools erfordern Kenntnisse im digitalen Bereich. Mit diesen Tools können Sie deshalb vor allem digital erfahrene Zielgruppen erreichen.
- Breite Öffentlichkeit: Soll eine breite Öffentlichkeit erreicht werden, hilft ein hybrider Ansatz aus digitalen Tools und papierbasierten Vorlagen.
- Abgewanderte: Digitale Beteiligungsmöglichkeiten erlaubt auch den Menschen eine Teilhabe, die derzeit nicht vor Ort leben. Das kann sich etwa positiv auf die Identifikation und womöglich die Rückkehrbereitschaft auswirken.
Nützlichkeit und Ressourcen
- Kreativität: Das Digitale bietet viele kreative Möglichkeiten, um Menschen einzubeziehen – etwa Liveabstimmungen oder neuartige Wege, Ideen mittels digitaler Whiteboards oder Mindmaps zu visualisieren.
- Kosten-Nutzen-Verhältnis: Viele digitale Formate sind mit wenig Aufwand umsetzbar und bieten ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis oder sind sogar frei verfügbar.
- Niedrige Hemmschwelle: Bei Präsenzveranstaltungen ist oft die Hemmschwelle für eine Beteiligung hoch. Im digitalen Raum ist es im Vergleich dazu leichter, Meinungsbilder und Feedback anonym einzuholen. Dafür kann sich der Technische Mehraufwand lohnen.
Nützliche Links/Tools
Abhängig davon, wo ein Projekt gerade steht, gibt es verschiedene Möglichkeiten, digitale Tools zu nutzen:
Eigene Projektideen einreichen (z. B. Bedarfserhebung):
- Bürgercockpit
Bürgercockpit ist ein digitales Beteiligungstool, hier können Kommunen Online-Umfragen über verschiedenste relevante Themen in der Gemeinde erstellen. - Echt Geld
Hier kann man sich Unterstützung für ein gemeinnütziges Projekt holen. Dabei gibt es jedoch Zugangsbeschränkungen: Sie müssen zwischen 14 und 27 Jahre alt sein und aus Fürth stammen, das Projekt muss sich an mindestens 5 Personen richten, es werden Projekte mit bis zu 500 Euro gefördert, nur Einzelpersonen (keine organisierten Gruppen) können Projektidee einreichen - PUBinPlan
PUBinPlan ist ein Projektmanagement-Tool, welches sich auf digitale Partizipation im Hinblick auf eine nachhaltige Regionalentwicklung fokussiert.
Kollaboratives Schreiben (z. B. für die Projektplanung):
- Etherpad
Etherpad ermöglicht es gleichzeitig gemeinsam online an Textdokumenten mit zu arbeiten. Für Etherpad ist weder eine Installation einer Software noch eine Anmeldung nötig.
Aufgrund der mangelnden Zugangsbeschränkungen sind auch die Projekte öffentlich, somit kann jeder, der den Link kennt, auf das Etherpad zugreifen. Daher sollten Sie hier keine persönlichen Daten ablegen. - Google Docs
Auch bei Google Docs kann man gemeinsam online an Textdokumenten arbeiten. Die Basisversion von Google Docs ist kostenlos nutzbar, auch hier werden die Inhalte online über eine Cloud gespeichert. Es ist keine Installation notwendig, da das Online-Tool im Browser verwendbar ist. Durch die Online-Nutzung wird der Datenschutz in die Hände der benutzten Plattform (hier Google) abgegeben. - OnlyOffice
OnlyOffice ist ein Online-Open-Office-Programm, das über den Browser oder als Desktop-Version genutzt werden kann. Es funktioniert ähnlich wie eine Dropbox und man kann in den Dokumenten (z. B. Word oder Excel) auch gleichzeitig schreiben.
Ideen austauschen und Mindmaps erstellen (z. B. für Projektplanung):
- Mural
Mural ist ein digitales Whiteboard, an dem kollaborativ gearbeitet werden kann. Für Mural ist (zumindest für den jeweiligen Administrator) eine Registrierung notwendig. Der Administrator kann dann Gäste einladen, die sich nicht extra für die Plattform registrieren müssen. Mural bietet neben einer kostenpflichtigen Version eine kostenlose Testphase und eine Gratisversion. - Miro
Auch Miro ist ein digitales Whiteboard, dass beispielsweise für Online-Workshops genutzt werden kann. Miro bietet verschiedene Versionen an, die unterschiedliche Funktionen anbieten. Die Basisversion ist dabei kostenlos, bietet jedoch nur eingeschränkte Möglichkeiten. - Oncoo
Oncoo ist ein Tool, welches vor allem für kooperative Lernformen im Unterricht erstellt wurde. Das Tool ist kostenlos und es ist keine Registrierung erforderlich und es müssen keine personenbezogenen Daten angegeben werden. - Padlet
Padlet ist ebenfalls eine digitale Pinnwand, auf der Bilder, Texte, Links und vieles mehr abgelegt werden können. Padlet bietet verschiedene Versionen des Programms an. Die Basisversion, bei der bis zu drei Pinnwände genutzt werden können ist kostenlos. Da Padlet ein US-amerikanisches Unternehmen ist, ist es nicht an die europäischen Richtlinien zum Datenschutz gebunden. - Placem
Placem ist eine App, die digitale Beteiligung ermöglicht. Sie entspricht den Richtlinien der Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union (DSGVO). Um die App zu benutzen, muss sie aus dem App-Store heruntergeladen werden.
Ideen bewerten und abstimmen (z. B. für Planung und Evaluation):
- Mentimeter
Mit Hilfe von Mentimeter kann online und in Echtzeit über Ideen abgestimmt oder ein Feedback eingeholt werden. Die Basisversion von Mentimeter ist kostenlos. Das Tool ist bisher nur auf Englisch verfügbar (für die Erstellenden der Präsentation), für die Teilnehmenden kann die Sprache jedoch umgestellt werden. Bei Mentimeter muss sich nur die Person, die die Präsentationen erstellt, mit einer Mailadresse registrieren. - Slido
Auf Sido können Abstimmungen online und in Echtzeit durchgeführt werden. Slido bietet vier verschiedene Abonnements an. Die Basisversion ist kostenlos.
Umfragetools (z. B. für Steuerung und Evaluation):
- LE.NA
Für weitere Informationen zum Umfragetool LE.NA, besuchen Sie die Seite auf unserer Homepage. - Bürgercockpit
Für weitere Informationen zum Umfragetool Bürgercockpit, besuchen Sie die Seite auf unserer Homepage. - SoSci Survey
SoSci Survey bietet für nicht-gewerbliche Umfragen viele Funktionen kostenlos an. Um einen Fragenkatalog zu erstellen, benötigen Sie ein Benutzerkonto. Die Registrierung erfolgt durch die Angabe einer Mailadresse und einen kurzen Fragebogen. Das Tool ist etwas komplexer, eignet sich aber besonders für größere Umfragen. - LimeSurvey
Bei LimeSurvey registrieren Sie sich mit Ihrer Mailadresse. Es gibt eine kostenlose Basisversion und weitere Versionen mit mehr Features, für die allerdings monatliche Kosten anfallen. Auf LimeSurvey ist eine DSGVO-konforme Erhebung von Umfragedaten möglich. - SurveyMonkey
Auch SurveyMonkey bietet unterschiedliche Abonnements mit verschiedenen Features. Die Basisversion, die allerdings nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten bietet, ist kostenlos nutzbar. Für die Nutzung von SurveyMonkey registrieren Sie sich mit Ihrer Mailadresse.
Termine abstimmen:
- Dudel (Infopoll TU Dresden)
Dudel ist eine DSVGO-konforme Alternative zum bekannten Marktführer kann ohne Registrierung verwendet werden. Bei diesem können Termine online abgestimmt werden.
- DFN Terminplaner
Bei diesem Tool kann das Erstellen von Buchungslisten durchgeführt werden. Bei der kostenlosen Registrierung ist eine Mailadresse notwendig.
Beispiele
Ein Beispiel für die digitale Beteiligung finden Sie hier:
- Das Projekt PUBinPLAN basiert auf einem kartenbasierten Beteiligungstool.