Digitale Angebote, die sich mit dem Thema der Ortsbindung in ländlichen Räumen gezielt an Kinder und Jugendliche richten, ziele häufig darauf ab, die Attraktivität des Lebens in ländlichen Räumen hervorzuheben.
Zielgruppenspezifisches im Digitalen
Ist ein digitales Projekt geplant, das Kinder und Jugendliche adressieren soll, ist es hilfreich, die digitalen Kompetenzen jüngerer Menschen mitzudenken.
- Kinder: Sie wachsen zunehmend mit den digitalen Medien auf, so dass auch ihre Digitalkompetenzen wachsen. Trotzdem sollte hier noch auf einfaches Design geachtet werden, das nicht überfordert.
- Jugendliche: Hier sind die Digitalkompetenzen meist schon stärker ausgeprägt, so dass viele digitale Angebote möglich sind.
Von Angeboten mit informativem, bildendem Charakter über partizipative und kreative Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt, wie digitale Angebote auch für Kinder und Jugendliche genutzt werden können.
Zielgruppenansprache
Bei Kindern und Jugendlichen sollten Sie in allen Phasen des Prozesses geeignete Akteure einbeziehen. Im Fall kommunaler Projekte können das z. B. Kinder- und Jugendbeauftragte sein, bei Vereinen auch Jugendleiterinnen und Jugendleiter. Sie können als fachliche Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner das Angebot mit ausgestalten und gleichzeitig als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren direkt in die Zielgruppen tragen.
Daneben können aber auch Schulen gezielt in den Prozess der Zielgruppenansprache einbezogen werden.
Ziele
Während digitale Medien bereits immer häufiger eingesetzt werden, um digitale Bildung voranzutreiben, gibt es noch viele weitere Ansätze:
- Beitrag zur Bildung: Mit digitalen Medien können Sie Bildungsziele unterstützen. Bildungsangebote können entweder an Schulen angesiedelt sein oder an außerschulischen Lernorten wie Jugendzentren, Kulturhäusern und Volkshochschulen.
- Engagement stärken: Während der Corona-Pandemie wurden beispielsweise digitale Angebote dafür verwendet, um das Vereinsleben zu stärken und Kinder und Jugendliche für diesen Bereich zu gewinnen.
- Berufsoptionen vor Ort aufzeigen: Zudem wird gerade mit steigendem Alter die Frage nach den Zukunftsperspektiven und damit u.a. nach Ausbildungsmöglichkeiten und der beruflichen Verwirklichung wichtiger. Dabei können digitale Angebote unterstützen und zeigen: Auch in ländlichen Räumen gibt es vielfältige Möglichkeiten für eine (Berufs-)Ausbildung oder ein Studium.
Inhalte
Wenn Ortsbindung inhaltlich adressiert werden soll, eignen sich zwei Lebensbereiche:
- Berufsorientierung: (Aus-)Bildung. Studium und Berufsfindung sind wichtige Themen für junge Menschen, mit denen Sie Perspektiven für eine Bindung zum Ort adressieren können.
- Freizeit: Lebensqualität zeigt sich u.a. darin, welche Möglichkeiten es zur Freizeitgestaltung gibt. Werben Sie mit den Angeboten in Ihrer Region.
Kommunikationsformen
- Interaktivität: Kinder und Jugendliche sprechen interaktive Inhalte besonders an. Das Stichwort lautet Gamifizierung – vielleicht können Sie durch eine digitale Tour mit Rätsel die jungen Menschen ansprechen.
- Beteiligung: Darüber hinaus können Sie Kinder und Jugendliche auch in die Entwicklung von Inhalten mit einbeziehen. Ein digitales Projekt muss nicht zwangsläufig eine Website oder App sein, sondern kann auch in der gemeinsamen Entwicklung von Inhalten bestehen. Ein Beispiel für ein Filmprojekt ist „Heimatgeschichten – Here’s my story“ – hier durften Kinder in Videos erzählen, was Heimat für sie bedeutet. Kinder haben oftmals eine ganz andere Auffassung davon, was für sie „Heimat“ ist.
Formate
Soziale Medien werden ab ca. 10 Jahren von jedem zweiten Kind genutzt. Trotzdem sollten Sie bei der Wahl der Formate die gültigen Altersgrenzen beachten:
- Ab 13 Jahren: Facebook, Instagram, Twitter, Pinterest, Snapchat, TikTok, Reddit
- Ab 16 Jahren: YouTube, Vimeo
Beispiele
Hier haben wir Ihnen drei Projekte zusammengestellt, die sich an Kinder und Jugendliche richten:
- Den Bezug zu ihrer Heimat können bayerische Kinder im Projekt Heimatgeschichten mit Videos zeigen.
- Das FabLab in Zeitz mach IT-Kompetenzen zugänglich und bereitet damit gleichzeitig Nachwuchs für den lokalen Arbeitsmarkt vor.
- Die Rückkehrinitiative Heimkommen Bayern möchte bewusst auch junge Menschen ansprechen, die in der ländlichen Gegend studieren können.