Gerade in der Zeit der Corona-Pandemie hat sich gezeigt: Beteiligung geht auch digital. Partizipation im Rahmen der Strategieentwicklung braucht vor allem eines: eine Gelegenheit zum Brainstorming. In dieser Phase eignen sich Methoden, die Kreativität erlauben und viele Optionen bieten. Es gibt sowohl digitale als auch analoge Methoden, um auf partizipative Weise Strategien zu entwickeln. Abstimmungen können z. B. durch Abstimmungstools zusätzlich illustriert werden.
Nützlichkeit und Ressourcen
- Ressourcenaufwand: Es ist wichtig, sich bei der Wahl der Partizipationsmethode den Aufwand der einzelnen Methoden vor Augen zu führen. Gerade während der Entwicklung von Strategien sind Beteiligungsverfahren oft aufwendig.
- Mehrwert für das Angebot: Trotzdem ist die Beteiligung meistens lohnenswert, um die Zielgruppe bestens zu erreichen und einzubeziehen. So kann frühzeitig Akzeptanz und Identifikation geschaffen werden.
Do’s
- Einfachheit: Nutzen Sie möglichst Tools, die eine einfache Handhabung ermöglichen. So erreichen Sie viele potenzielle Teilnehmende.
- Interaktivität: Interaktive Tools helfen dabei, die Teilnehmenden zu aktivieren. Ermöglichen Sie viel aktive Teilnahme.
- Moderation: Auch im Digitalen ist gute Moderation wichtig. Aufmerksam zuhören, strukturieren und Lösungsvorschläge zu formulieren ist im digitalen Raum wichtiger, da sich die Teilnehmenden nicht persönlich gegenüberstehen.
- Transparenz zur Machbarkeit: Kommunizieren Sie Ihr Projekt von Beginn an und zeigen Sie auf, welche Ideen machbar sind und welche (noch) nicht. So erhalten die Teilnehmenden ein realistisches Bild über ihre Wünsche und Bedarfe und dem, was realisiert werden kann.
Don’ts
- Komplizierte Tools nutzen: Digitale Möglichkeiten laden ein, die Potenziale voll auszuschöpfen. Gerade wenn die Zielgruppe heterogen ist, ist es hilfreich eine Abwägung der gewünschte Methode und Zielgruppe vorzunehmen.
- Methoden ohne Anpassung ins Digitale übertragen: Zwar lassen sich einige bekannte Beteiligungsmethoden ziemlich leicht digital umsetzen. Dennoch zeigten Break-Out-Rooms etc. in der Corona-Pandemie, dass sich damit nicht immer die gleichen Ergebnisse erzielen lassen.
Methodenbeispiele
Zukunftswerkstatt: Die Zukunftswerkstatt dient der Mitbestimmung und der Diskussion. Für eine kleine Gruppe (bis 15 Personen) sollten ein bis sieben Tage eingeplant werden. Für eine Gruppe bis 30 Personen sollten drei Tage eingeplant werden.
- Voraussetzungen: Sesselkreis, mehrere Pinnwände, Moderationsmaterialien und Räumlichkeiten für Kleingruppenarbeit
- Einfache Partizipationsmethode, die in drei Phasen abläuft: Kritik-, Fantasie- und Verwirklichungsphase
- nicht geeignet für abstrakte Fragen oder Themen, da es eine eher handlungsorientierte Methode ist
Planspiel: Das Planspiel eignet sich für verschiedene Gruppengrößen. Je nach Gruppengröße ergibt sich eine unterschiedliche Spieldauer: Gruppen von bis zu 15 Personen sollten höchsten einen Tag, größere Gruppen maximal eine Woche benötigen. Das Planspiel umfasst die Beteiligungsstufen Information, Konsultation und Mitbestimmung und ist sowohl analog und als auch digital durchführbar.
- Bearbeitung vielfältiger Themen in einer Art Rollenspiel
- Abschließender Vergleich der konstruierten Rolle mit der Realität
- Für ein erfolgreiches Spiel braucht es eine Spielleitung
- Nicht geeignet für konfliktreiche und emotionsbeladene Situationen und Themen
- Zeitaufwendige und anspruchsvolle Partizipationsmethode
Workshops: Mit beliebiger Gruppengröße können Workshops analog und digital genutzt werden, um zu informieren und zu konsultieren.
- Akteure aus verschiedenen Bereichen bearbeiten und diskutieren Themen miteinander
- Erstellung einer Tagesordnung oder eines Zeitplans ist sinnvoll
- Moderation ist notwendig
Beispiele
Einige Projekte erhoben nicht nur Bedarfe ihrer Zielgruppen, sondern ermöglichten es auch, im Prozess teilzuhaben.
- Die Internetpräsenz der Stadt Osterholz wurde unter Beteiligung Jugendlicher neu aufbereitet. Diese hatten im Prozess eine Vielzahl an Möglichkeiten, ihre Ansichten einzubringen.
- Neben einer Bedarfserhebung ermöglichte ein regelmäßiger runder Tisch Beteiligung bei Bremke.digital.