Prozess

Umsetzungsbeteiligung

Auch im Rahmen der tatsächlichen Umsetzungsphase eines Projektes kann man immer wieder (digital) Zielgruppen beteiligen. Nutzen Sie partizipative Angebote, also solche, die den Nutzenden die Möglichkeit zur aktiven Beteiligung geben. So können Sie frühzeitig Einblicke in das digitale Angebot geben, zum Beispiel über Beta-Versionen bzw. Demonstratoren. Dadurch können Sie gezielt und basierend auf Anmerkungen nachsteuern.

Nützlichkeit und Ressourcen

Eine Beteiligung in der Umsetzungsphase bietet zentrale Vorteile:

  • Akzeptanz sichern: Wenn im Prozess der Umsetzung ein enger Kontakt zur Zielgruppe gepflegt wird, kann die Akzeptanz und Identifikation schon früh gesichert werden. So wird die sinnvolle Verwendung der Ressourcen schon zu einem frühen Zeitpunkt gesichert.
  • Technische Pre-Tests: Der Einbezug der Zielgruppe durch Möglichkeiten des Testens und Feedbackgebens eignet sich auch, um technische Problemstellungen vorab zu identifizieren. Das kann sporadisch und mit einem geringen Ressourcenaufwand ebenso geschehen wie als regelmäßiges Format mit einem klar definierten Arbeitskreis.

Do’s

  • Tests ermöglichen: Einen Demonstrator zur Verfügung stellen, an dem die Zielgruppe das Tool testen und bewerten kann
    (z. B. als Beta-Version einer Webseite).
  • Regelmäßige Projekttreffen: Punktuelle Tests können an wichtigen Wendepunkten sinnvoll sein. Regelmäßige Projekttreffen, die die Beteiligung interessierter Bürgerinnen und Bürger ermöglichen, sind sinnvoll, um Akzeptanz für das Neue zu schaffen.
  • Feedback ernst nehmen: Wenn Beiträge aus den Zielgruppen kommen, sollten diese aufgenommen und auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden. Kommunizieren Sie auch, wie Sie mit den Rückmeldungen umgehen.

Don’ts

  • Anpassungsbereitschaft: Beteiligung macht nur dort Sinn, wo es Spielraum für Anpassungen gibt. Anmerkungen sollten also nicht allgemein gehalten werden (“Wie finden Sie das Tool?”). Besser sind konkrete Fragen (“Sprechen die Inhalte Sie an und weshalb?”).
  • Ressourcenaufwand: Beteiligung ist ressourcenaufwändig und führt in vielen Fällen zu einem erhöhtem Aufwand durch weitere Änderungen. Dennoch sollte nicht darauf verzichtet werden. Der Aufwand wird sich in positiven Nutzerzahlen und hoher Identifizierung auszahlen.

Methodenbeispiele

Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, um Menschen in einen Prozess einzubringen. Wir zeigen im Folgenden einige Ansätze, die sich auch digital umsetzen lassen. Sie zeigen das Spektrum von punktuellen bis hin zu umfangreichen Beteiligungsansätzen auf, sind jedoch als Auswahl zu verstehen. Unter weiterführende Links weiter unten sind außerdem Leitfäden und Sammlungen aufgeführt, die andere Anbieter*innen zusammengestellt haben.

Digitale Whiteboard-Workshops

Digitale Whiteboard-.Workshops eignen sich vor allem für ortsunabhängige Workshops. Das digitale Whiteboard wird dabei als unterstützendes Tool eingesetzt, das von allen Teilnehmenden genutzt werden kann, um beispielsweise den Denkprozess oder die Ergebnisse festzuhalten. 

Wichtig ist, sich im Vorhinein die verschiedenen digitalen Whiteboards anzuschauen und sich für ein passendes zu entscheiden. Auch die Teilnehmenden sollten bereits vor dem Workshop die Möglichkeit haben, sich mit dem digitalen Whiteboard vertraut zu machen und es auszuprobieren, so dass zu viele technische Fragen während des Workshops vermieden werden können. Dazu kann es hilfreich sein, vor der digitalen Veranstaltung einen Leitfaden und einen Link zu dem Online-Tool zu verschicken. 

Cognitive-Lab-Studie

Eine Cognitive-Lab-Studie ermöglicht Einblicke in die mentalen Prozesse. Diese Methode kann genutzt werden, um sich Feedback zu einer digitalen Lösung zu holen. Dabei testen einzelne Personen aus der Zielgruppe das Angebot unter Beisein einer Person aus dem Projektteam. Die Person aus der Zielgruppe soll das digitale Angebot sich anschauen und dabei laut ihre Gedanken äußern (Stichwort: Lautes Denken). So können Erkenntnisse zur Funktionalität, Layout usw. gewonnen werden. Das so erhaltene Feedback kann in der Weiterentwicklung des digitalen Angebots eingebaut werden und dann das digitale Angebot nochmals mit einer Person aus der Zielgruppe mit der Methode des Lauten Denkens evaluiert werden. Das kann so oft wiederholt werden, bis keine weiteren Verbesserungsvorschläge oder Probleme bei der Nutzung des digitalen Angebots auftreten.

Online-Tools

Hilfreiche Online-Tools haben wir Ihnen hier zusammengefasst:

Beispiele

Viele erfolgreiche Projekte haben ihre Zielgruppe in der Konzeptionsphase einbezogen. Zwei Beispiele finden Sie hier:

  • Der Webauftritt der Stadt Osterholz wurde beispielsweise unter der Beteiligung von Jugendlichen entwickelt und geht so in Teilen auf die Wünsche dieser Zielgruppe ein.
  • Im Projekt Bremke.digital war dauerhaft ein Arbeitskreis eingebunden, der zusätzlich zu Beteiligungsworkshops repräsentativ an der Entwicklung beteiligt war.
Internetpräsenz Osterholz

Bremke.digital
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