Damit Projekte frühzeitig anschlussfähig geplant werden, sollte die langfristige Wartung des Angebots geklärt werden. Dabei ist die langfristige Sicherung von Ressourcen für die technische und inhaltliche Wartung von zentraler Bedeutung.
Vorteile
- Nachhaltigkeit der Lösung: Oftmals bieten die üblichen Projektlaufzeiten wenig Zeit, die Zielgruppe wie gewünscht zu erreichen. Gibt es frühzeitig einen Plan über die Anschlussfähigkeit des Projekts, kann diese Zeit eingeplant werden, um das Angebot langfristig zu etablieren.
- Breite Akzeptanz: Gibt es frühzeitig die Perspektive, dass ein geschaffenes digitales Angebot etwa durch lokale Akteure langfristig weitergepflegt werden kann, erhöht das die Identifikation und Akzeptanz.
Nachteile
- Vorbereitungsintensiv: Eine anschlussfähige Wartung des Angebots frühzeitig einzuplanen bedarf vielfältiger Vorbereitungen in der Projekt-Governance sowie auf konzeptioneller Ebene. Die entsprechenden Akteure müssen frühzeitig einbezogen und gegebenenfalls geschult werden.
- Veränderung: Oftmals lässt sich ein Angebot nach dem Ende der Laufzeit nicht exakt so weiterführen. Es sollte also frühzeitig mitgedacht werden, welche Lösungen möglicherweise nicht über die Projektlaufzeit hinaus weiterhin aktiv gehalten werden können.
Praktische Tipps
- Bevölkerung einbeziehen: Eigenentwicklungen besitzen das große Potenzial, dass sie auf die Bedürfnisse von Anbietenden und Nutzenden eingehen können. Nutzen Sie diese Möglichkeiten und fragen Sie die Wünsche und Anforderungen ab.
- Pragmatisch und iterativ vorgehen: Nicht immer lassen sich sofort alle Funktionen etablieren. Starten Sie daher mit den wesentlichsten Funktionen und planen Sie von Anfang an Ihr Projekt so, dass Sie noch weitere Funktionen im Laufe der Zeit ergänzen können. Gerade bei Eigenentwicklungen empfehlen bestehende Projekte, früh in den Dialog mit den Nutzergruppen zu gehen und auf deren Rückmeldungen basierend Funktionen weiterzuentwickeln.
- Ressourcen priorisieren: Ein iteratives Vorgehen erlaubt es auch, Arbeitsschritte und Ressourcen zu priorisieren. So können Priorisierungen im Prozess nachgesteuert und somit notwendige Ressourcen gespart werden.
Beispiele
Kooperationen sind häufig entscheidend dafür, ein digitales Angebot langfristig warten zu können:
- Im Projekt bremke.digital wurde ein Projektkreis aus Ehrenamtlichen und Akteuren zivilgesellschaftlicher Gruppen gebildet, der die Moderation übernommen hat.
- Das Digitale Dorf Spiegelau-Frauenau hat den Weg gewählt, die verschiedenen Teillösungen an entsprechende lokale Träger weiterzugeben, etwa die Kirchen, Vereine oder die Schule.
